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Immaterielle Realität in Unternehmen

Gehören Gefühle in den betrieblichen Alltag oder sind sie störendes Beiwerk übersensibler Mitarbeitender? Machen emotional intelligente Mitarbeitende Unternehmen erfolgreicher oder behindern sie eher den Wertschöpfungsprozess? Und was zeichnet mental starke Unternehmen aus?

Emotionen: die unsichtbare, immaterielle Realität jeder Organisation

Gefühle sind unsere ständigen Begleiter und können helfen, uns im Leben zurecht zu finden. So alarmiert uns beispielsweise das Gefühl der Angst, wenn eine unangenehme oder gefährliche Situation bevorstehen könnte. Das Gefühl der Wut signalisiert uns, dass uns Unrecht getan wurde oder wir nicht wertschätzend behandelt worden sind. Das Gefühl der Zuversicht bestätigt uns, dass die Dinge sich gut für uns entwickeln werden.

Verstehen wir unsere Gefühle, können wir sie managen und als Motivator oder Lotse nutzen. Sind wir zudem in der Lage uns in die Gefühlswelt anderer hinein zu versetzen und können wir klar kommunizieren sowie soziale Kontakte pflegen, dann weisen wir einen hohen Grad von emotionaler Intelligenz auf.

Unternehmerisches Denken ist lange Zeit der Illusion verfallen, Wertschöpfung sei am besten auf der Basis von Rationalität zu erzielen. Man war der Überzeugung, dass Gefühle am Arbeitsplatz etwas Störendes sind und daher dort nicht hingehören. Organisationen wurden als Abfolge von möglichst effizienten, durchstrukturierten Prozessen und nicht als menschliche, lebendige Systeme verstanden.

Heute gilt es allerdings als erwiesen, dass man Gefühle zwar unterdrücken, aber eben nicht auslöschen kann. Verdrängt man vor allem negative Gefühle längere Zeit, wirken sie im Unterbewusstsein weiter und übernehmen nach und nach die Macht über unser Verhalten. Unsere emotionale Intelligenz schwindet. Überträgt man diese Erkenntnis auf Organisationen, kann man schlussfolgern, dass es in jeder Organisation eine immaterielle Realität gibt, die den Gefühlszustand der Mitarbeiter und gleichzeitig den Grad der kollektiven emotionalen Intelligenz widerspiegelt. Ist die kollektive emotionale Intelligenz niedrig, kann es zum Emotionsstau kommen, der äusserst destruktiv wirken und damit den Erfolg eines Unternehmens direkt negativ beeinflussen kann. Emotionale Intelligenz spielt also nicht nur auf der Individualebene im Zusammenspiel einzelner Mitarbeiter und Führungskräften eine Rolle, sondern setzt auch auf der Systemebene Organisation Kräfte frei.

Die These, materielle und auch immaterielle Wertschöpfung ist am besten auf der Basis von Rationalität zu erzielen, scheint jedenfalls widerlegt zu sein.

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Einen Link zum PDF-Download der Infografik findest du unten unter "Zugehörige Dateien".

Immaterielle Realität von Unternehmen